Etappe 2014/15 [0229] | |||
Mostar - Rodoč - Kozice - Stolac - Broćanac - Gradac - Neum | |||
89 km | |||
1340 Hm (garmin edge 1000) |
Bevor wir Mostar verlassen, bitten wir einen Passanten ein Foto von uns mit der Brücke im Hintergrund zu machen. Das Foto bekommt er recht gut hin, nur die Brücke, die lässt er hinter uns verschwinden (move mouse over picture). |
Wir verlassen Mostar in Richtung Süden und fahren bei Rodoč auf die E73 auf, die aber glücklicherweise bis nach Buna über einen Radweg verfügt. Während der Fernverkehr in Richtung Küste weiter der E73 folgt, biegen wir in Buna auf die M17.3 ab. |
Auf der Straße von Mostar nach Stolac kommen wir an einem Hinweisschild vorbei, dass auf die 2km entfernt liegende Stelle hinweist, an der das Flugzeug des mazedonischen Staatspräsidenten Boris Trajkovski mit einer Delegation auf dem Weg zu einem Wirtschaftstreffen in Mostar abgestürtzt ist. |
Kurz vor Stolac fahren wir an den Nekropola stećaka Radimlja vorbei. Dabei handelt es sich um 133 reich verzierte mittelalterliche Grabsteine. Es handelt sich um eins der wertvollsten Denkmäler des Mittelalters in Bosnien und Herzegowina, aber das habe ich auch erst später bei google gelesen. |
Wenig später fahren wir durch Stolac, einer Kleinstadt im Tal der Bregava, deren jüngste Geschichte durch die heftigen Kämpfen zwischen Bosniaken und Kroaten im Bosnienkrieg geprägt ist. |
Südlich von Stolac verlassen wir die Ebene und fahren die ersten ANstiege hinauf. Bis zur Adria ist geht es heute Nachmittag noch mehrfach auf und ab. |
Ebenfalls südlich von Stolac steht dieses Gebäude. Mich überraschen die verblichenen Zeichnungen an der Hauswand: Das mittlere Zeichen erkenne ich als Wappen der spanischen Legion (Legión Española). Vermutlich stammt das aus der Zeit, als spanische ETruppen im Rahmen der SFOR in der Region stationiert waren. |
Weiter geht es zum nächsten Anstieg: man erkennt den weiteren Weg als dunkle Zick-zack-Linie vor uns. |
Plötzlich wird aus der einsamen verlassenen Straße eine schmale einsame verlassene Straße. |
Das Gebiet, durch das wir fahren, ist äußerst dünn besiedelt und nicht sonderlich gastlich. Zu allem Überfluss ist es hier oben auf einer Höhe von 400m auch noch recht kalt. |
Im Bosnienkrieg war das Gebiet stark umkämpft, da es den Zugang zur Adria ermöglicht. Auch heute (2014) sind die Flächen abseits der Straße nicht vollständig von Landminen befreit. Wir verlassen die Straße nicht. |
Auf der gesamten Strecke von Stolac bis wenige Kilometer vor der Küste kommt uns kein einziges Auto entgegen. Zum Radfahren ist die M17.3 hervorragend geeignet. |
Am frühen Nachmittag verändert sich das Wetter zu unseren Ungunsten. Es wird immer kälter und fängt zu regnen an. Anfangs hält sich der Regen in Grenzen, doch dann nimmt die Intensität mehr und mehr zu. |
In Gradac taucht ein Cafe auf. Da wir nur 15km vom heutigen Etappenziel entfernt sind und nur noch einen letzten Anstieg von etwa 150 Höhenmetern vor uns haben, machen wir erstmal Pause. Wir beginnen die Pause in der Hoffnung, dass wir auf das Ende des Regens warten können. |
Wir beenden die Pause nach 1,5 Stunden in der Gewissheit, dass der Regen heute nicht mehr aufhören wird. Also: Regenausrüstung wieder anziehen, weiterfahren. |
Links und rechts des Weges liegen an der 17.3 unzählige Gräber aus dem Bosnienkrieg. Bei den gefallenen Soldaten handelt es sich um junge Männer, kaum einer älter als 30 Jahre. Den Inschriften ist zu entnehmen, dass es sich um kroatische Soldaten der 113. und 116. Brigade handelt. Gräber von Bosniaken sehe ich nicht. |
Mit Einbruch der Dämmerung erreichen wir Neum. Die letzten Meter bis zum Hotel rollen wir den Berg hinab. Mit knapp 1400 Höhenmetern war es wieder mal ein langer Tag. |
Beer of the day: Laško |